Bereits im Jahr 1977 begann unser Grossvater mit der Haltung von Damhirschen. Schon damals wurden die Tiere das ganze Jahr über auf der Weide gehalten und in der hofeigenen Metzgerei verarbeitet. Seither haben wir die Weidefläche und die Tierzahl schrittweise vergrössert. Momentan halten wir durchschnittlich 200 Tiere auf 14 Hektaren Weidefläche. Die Tiere sind nach wie vor das ganze Jahr auf der Weide und ernähren sich hauptsächlich von frischem Gras. Zusätzlich werden sie mit kräuterreichem Raufutter (Emd) und etwas Hafer aus eigener Produktion gefütter. Unsere Damhirsche sind von Natur aus sehr robuste Tiere und müssen daher nicht medikamentös behandelt werden. Zudem werden sie nach schweizer Demeterstandarts gehalten.
Man muss die Herde kennen
Das Halten von Damhirschen ist eine extensive Form der Tierhaltung. Das heisst, dass in erster Linie das Augenmerk auf die Qualität und nicht die Quantität des Endprodukts gelegt wird.
Bei den Damhirschen handelt es sich um Wildtiere, welche nicht durch den Menschen domestiziert wurden. Sie sind daher sehr scheue aber dafür auch robust und komplett selbsständig.
Viel Platz ist wichtig. Damhirsche sind Fluchttiere und brauchen daher die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen.
Die Tiere haben einen natürlichen Jahreszyklus (Brunft, Setzzeit). Als Hirschhalter ist es wichtig, auf die Bedürfnisse der Herde in den verschiedenen Phasen des Zyklus einzugehen.
Der alljährliche Zyklus
Ende Oktober beginnt die Brunftzeit. In dieser Phase liefern sich die Hirschstiere spektakuläre Kämpfe um die Hirarichie untereinander auszumachen. Der stärkste Stier deckt dann den grössten Teil der Hirschkühe. Im Winter bekommen die Hirsche ihr Winterfell und halten Ihren Soffwechsel auf «Sparflamme» um möglichst wenig Energiereserven zu verbrauchen. Im Frühling, bevor die Jungen zur Welt kommen, stossen die Stiere Ihr Geweih ab. Dieses wächst im Laufe des Sommers wieder nach.
Die Setzzeit beginnt Anfang Juni, in welcher die Hirschkühe ihre Kälber gebären. In dieser Zeit brauchen sie vor allem hohe Weidebestände, in welchen sie sich zurück ziehen können und die Neugeborenen Deckung finden. Über den Sommer wachsen die Jungtiere heran. Anfangs ernähren sie sich ausschliesslich von Muttermlich, gewöhnen sich jedoch schrittweise an die Ernährung durch Gras und Raufutter bis sie im kommenden Frühjahr ganz auf sich allein gestellt sind.